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Aderlass

Das Blut hat sehr viele wichtige Aufgaben, wie den Antransport von Nährstoffen und  Sauerstoff sowie die Eliminierung von CO2 und Stoffwechselprodukten. Es reguliert die Körpertemperatur und transportiert Botenstoffe, wie z.B. Hormone, um nur einige Funktionen zu nennen.
Auch der Aderlaß ist ein altbewährtes Heilmittel. Hippokrates, später Paracelsus und viele weiteren Mediziner sahen den Aderlaß als ein Kardinalheilmittel an. Er wurde gerne bei “Kongestionen”(Blutstau) eingesetzt.
Es gab auch eine Zeit im 18. Jahrhundert, wo er übermäßig eingesetzt wurde und mit der Zeit und Verruf kam.
Dieses Verfahren gehört zu den blutentziehenden Maßnahmen, wirkt entstauend und leitet eine bestehende Blutfülle ab. Die vor- und nachlastsenkende Wirkung hat positiven Einfluss bei verschiedenen Formen der Herzinsuffizienz. Bei einem Hämatokrit über 42% ist er auch heute bei entsprechenden kardialen Symptomen wirksam, da eine optimale Arteriolendurchströmung ab diesem Wert nicht mehr gewährleistet ist.
Durch eine Verminderung des Gewebetonus wirkt er ferner auch spasmolytisch, beruhigend und schmerzlindernd. Er ist auch stoffwechselentlastend.

Indikationen:
-Akute Entzündungen (z.B. Arthritis)
-Plethora (Blutfülle)
-Schwitzen
-Cholerisches Temperament
-Hörsturz
-Asthma bronchiale (bei fülligen Typen)
-Hämatokritwerte über 42% bei Männern, über 40% bei Frauen
-Thrombose(neigung)
-Rezidivierendes Nasenbluten
-Herzinsuffizienz
-Hypertonie
-Klimakterisches Syndrom mit Hitzewallungen
-Hyperlipidämie, Hyperurikämie (Blutfettüberhöhung, Gicht)
-Chronischer Pruritus (Juckreiz)
-Befindlichkeitsstörungen, wie internistisch-  neurologisch unerklärlicher Kopfdruck
-Schwindel
-Nikotinabusus

Kontraindikationen:
Bei Patienten mit Symptomen der Asthenie, wie z.B. Hypotonie, Anämie, Exsikkose, fieberhafte Infekte, Frieren, allgemeine Erschöpfung, Diarrhoe oder bei im hohen Lebensalter, wird kein Aderlaß durchgeführt.
Auch bei rezidivierender Angina pectoris sollten keine Aderläße zur Anwendung kommen, da durch die Blutumverteilung das Steal-Phänomen (Blutstehleffekt) auftreten kann und nach der Therapie eine Verstärkung der Symptome auftreten kann. In diesem Fall könnte man bei Patienten mit erhöhtem Hämatokrit besser mehrere kleine Aderläße zu je 125 ml durchführen.

Anwendung:
In der Regel führe ich je nach Indikation und Beschwerden 2-4 Aderläße von je 250ml im Abstand von 2-4 Wochen durch. Größere Entnahmemengen wie 500ml bei der Blutspende führen zu einer verstärkten Anregung des Knochenmarks und Blutneubildung. Der Patient bleibt während der Abnahme sorgfältig überwacht, da es zu einer möglichen hypotonen Kreislaufdysregulation kommen kann.

 

Weitere Informationen, Aufklärung und Beantwortung von Fragen gibt es bei mir immer in einem persönlichen Gespräch.

 

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